Das vermutlich in der Zeit der Spitalgründungen unter dem Bamberger Bischof Lambrecht von Brunn (14./15. Jh.) "bei dem Schranch" (Zollschranke von 1333 bei der heutigen Spitalbrücke) erbaute Hospital wurde 1430 von den Hussiten niedergebrannt und 1462 wiederhergestellt.
Das von den Schweden 1634 erneut niedergebrannte Spitalpfründegebäude wurde 1644/45 wieder errichtet. Der Erweiterung der Anlage von 1715/18 (J. Dientzenhofer) folgte die 1821 angeschlossene Wohltätigkeitsanstalt, die erstes Krankenhaus war und bis 1954 genutzt wurde.
Das Bürgerspital St. Anna war immer eine städtische Pfründestiftung, die neben Garküche, Siechenhaus, Franzosenlazaretthaus und Stipendienstiftung eine unentbehrliche Sozialeinrichtung darstellte. Nach dem Weggang der Niederbronner Schwestern (1882-2005) wurde das Bürgerspital bis 2014 als Altenheim unter der Trägerschaft der Caritas genutzt.
Die heutige Spitalkirche St. Anna stammt aus der Spätgotik. Nach der Grundsteinlegung 1464, fand die Weihe im Jahr 1467 statt. An der Nordseite der Kirche befinde sich ein zugesetztes Portal. Dieses war bis zur Errichtung des anschließenden Spitalgebäudes im 18. Jahrhundert Haupteingang für Kirchenbesucher. 1715-18 wurde eine neue Pforte an der Nordseite errichtet, durch die man heute die Kirche betritt.
Die Innenausstattung der Spitalkirche ist vom barocken Spitalgebäude geprägt. Der Hochaltar (1731/32) wurde von Johann Fördtner aus Bamberg im Stil des Rokoko gefertigt und zeigt auf dem Altarblatt die hl. Anna, Maria lehrend, rechts daneben der hl. Joachim. Im Hintergrund zwei Engel, die einen Blumenkranz über das Haupt Mariens halten, sowie drei Putten. Links und rechts neben dem Altarbild stehen zwei Holzfiguren der hl. Elisabeth und der hl. Martha.
Erwähnenswert sind auch die Kreuzwegstationen in der Kirche (Öl auf Leinwand von Lorenz Kaim) aus dem 19. Jahrhundert und das Marienbild mit der Maria-Hilf-Darstellung mit vergoldeten Muschelwerkrahmen aus dem 18. Jahrhundert.
Die fünfteilige Orgel aus dem Jahr 1909 stammt vom Hoforgelbauer G.F. Steinmayer aus Öttingen. Im Dachreiter des Spitalgebäudes hängen zwei Glocken aus dem 18. Jahrhundert.
Im Jahr 2017 wurde der Innenraum und die Altäre durch die Pfarrei Kronach neu gestrichen bzw. renoviert.
Seit dem Jahr 1985 wird in der Spitalkirche das "Ewige Gebet" gepflegt. Das Allerheiligste Altarsakrament ist täglich am Nachmittag zur stillen Anbetung ausgesetzt. Unzählige Gläubige haben seitdem in Gebet und Betrachtung Hilfe und Kraft erfahren.
Anbetungszeit: Montag bis Freitag 15:30 Uhr - 17:30 Uhr (Mittwoch 15-17Uhr)
Eucharistiefeier in der Spitalkirche: mittwochs um 17 Uhr